09.01.2013
Für alle die bei unserem "Chaos-Interview" heute nichts oder nicht viel verstanden haben,
hier alles nochmal zum Nachlesen: ;-)
Namaste, Freunde,
wir sind am 8.1. abends sicher in Goa Anjuna Beach angekommen, rechtzeitig fuer die grosse Party,
die heute (9.1.) Abend steigen soll. Unsere Riksha ist bisher super gelaufen.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50-60 kmh haben wir fast 1.800 km geschafft.
Der Start war am 1. Januar in Jaisalmer in Rajasthan, vor dem Jawarhal Nivas Palace, einem sehr teuren Hotel.
Unser Team hat im Nachana Haveli gewohnt, das uns wesentlich besser gefallen hat, viel mehr Atmosphaere.
Wir sind dann den National Highway 15 nach Barmer gefahren und haben dort im Dunkeln doch noch
ein Hotel gefunden. Am naechsten Tag gings weiter auf dem Highway 15 Richtung Sueden, nach Radhanpur, schon in Gujarat.
Von hier aus hatten wir eine sehr schoene Strecke, Gujarat hat wunderschoene Landschaften, pittoreske Flusstaeler,
und sehr freundliche Leute und ueberhaupt keine Touristen (ausser uns). Ueberall winken uns die Leute aus den Autos,
vom Strassenrand oder den Rikshas und Moppeds zu und lachen. Viele heissen uns auch freundlich mit "Welcome in India" willkommen.
Die naechste Station war nach ca. 350 km die Stadt Godhra, von da aus fuhren wir am naechsten Tag
weiter suedlich nach Rajpipla. Hier hatten wir das Vergnuegen, in dem Gaestefluegel des Maharadscha-Palastes zu uebernachten.
Eine wunderschoene Anlage mit riesigem Park und sehr gutem Restaurant. Man haette laenger bleiben moegen, aber als Rikshaw
Racer mussten wir natuerlich am naechsten Morgen weiter, nachdem wir uns noch kurz das Museum angeschaut hatten.
Die Maharadscha-Familie bewohnt noch den ersten Stock. Die Angestellten reden respektvoll von der Queen und dem King,
wie in alten Zeiten! Aber alle waren super freundlich, wir haben uns sehr wohl gefuehlt.
Von Rajpipla schlugen wir uns weiter an die Kueste des Arabischen Meers durch auf dem Expressway 8.
Auch hier fahren Ochsenkarren und Moppeds, und Fussgaenger springen auf die Fahrbahn.
Wir haben Mumbai erfolgreich umfahren und erreichten - nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die Berge, mit sehr
schlechten Strassen, Serpentinen und viel Verkehr - bei Dunkelheit den Ort Alibag ca. 100 km suedlich von Mumbai,
der sich das "neue Goa" nennt.
Am naechsten Tag versuchten wir weiter an der Kueste entlang zu fahren, wo es laut Karte zwei Faehren
geben sollte. Allerdings haben wir uns hoffnungslos verfahren - und haben dadurch eine tolle Berglandschaft kennen gelernt.
Unsere Emma hat sich tapfer durchgekaempft. Hier und da klappert es schon, aber der Motor schnurrt und schnurrt.
Irgendwie, dank Kompass, haben wir wieder auf den Highway 17 gefunden. Am Abend waren wir schon in Valsad, und am Abend drauf
in Chiplun. Der Highway 17, entgegen seinem miesen Ruf, ist neu gemacht, und es gab sehr wenig Verkehr, nachdem der Moloch
Mumbai einmal in weite Ferne gerueckt war. Durch Maharaschtras Berge zu fahren ist ein unbeschreibliches Vergnuegen.
Es gibt Kurven vom Feinsten. Die Fahrt war ein einziger Genuss. Und sowohl Emma als auch Ennie haben die bis ca. 500 m hohen
Gipfel muehelos erklommen.
Fuer Insider: In Maharashtra haben wir auch das sagenhafte PUC Dokument erworben, Pollution under
Control-Dokument, das auch die Enfield benoetigt. Wir hatten schon geglaubt, Matt haette sich einen Scherz erlaubt,
als er sagte, wir muessten dieses Dokument besorgen und es sei unbedingt noetig, sonst koennten wir Aerger mit der Polizei
bekommen. An den Maut-Stationen stehen die "Hijas", die dort um Geld bitten. Wir trafen auf zwei sehr nette Damen,
die uns viele gute Wuensche mit auf den Weg gaben. Daggi und ich haben einen Tempel aufgesucht und wurden ebenfalls gesegnet,
ausserdem reist ein kleiner Ganesha in meiner Tasche mit, und heute in Assagoa haben Baerbel und ich zwei weitere Mini-Ganeshas
gekauft - man kann nie genug Glueck haben.
Nun sind wir Goa, was einerseits sehr schoen, andererseits total ueberlaufen und rummelig ist,
zumindest in dieser Ecke. Wir haben zum Glueck ein sehr ruhiges, nettes Guesthouse gefunden, das Sea Princess,
wo wir uns richtig wohl fuehlen. Ob wir morgen oder erst uebermorgen weiterfahren, ist noch ungewiss.
Hier hatten wir zum ersten Mal Internet, seit Jaisalmer.
Wir fahren NICHT mit Navi - wo bleibt da der Spass? - sondern mit Karten vom Reise KnowHow-Verlag
und Kompass, und manchmal fragen wir nach dem Weg. Wobei sich der Strassenbau hier so rasant entwickelt,
dass vieles auf der Karte nicht mehr stimmt. Z.B. die Faehren, die wir gesucht und nicht gefunden hatten,
gibt es schon gar nicht mehr, statt dessen stehen dort Bruecken! Und viele noch gelb oder weiss eingezeichnete
Nebenstrecken sind mittlerweile mindestens State Highways.
Zum Verkehr: es macht riesigen Spass, im Strom mit zu schwimmen, alle Regeln zu ignorieren,
Blinken, Ampeln - alles ueberbewertet! Auf der Autobahn links und rechts zu ueberholen (wir haben Linksverkehr),
und Geisterfahrer gibt es hier in Huelle und Fuelle. Da kaum einer schneller als 60, 70 kmh Hoechstgeschwindigkeit faehrt,
ist das Ganze ueberschaubar.
Bis zum naechsten Mal, mit vielen Gruessen aus Goa! die Rikshawalli
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